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Die Ambivalenz auf den Immobilien-Märkten:

Der lange Weg zurück …

zu den vergangenen ATHs: Die Lage ist grundsätzlich nicht einfach, doch von allen Sektoren der Private Markets sind die Real Estate-Märkte diejenigen, deren Perspektive die unklarste ist. Doch auch hier gibt es nun erste positive Nachrichten zu vermelden. Von alten Werten ist man allerdings noch weit entfernt.

Wie ist die Lage auf den Private Markets? Bekanntlich recht ambivalent:

Einerseits der schnelle Zinsanstieg, zunehmende Geokrisen, politische Unklarheiten in Ost und West sowie konjunkturell in nicht wenigen Ländern – namentlich Deutschland – eher trübe konjunkturelle Aussichten.

Andererseits gibt es aber durchaus gute Nachrichten (nicht nur in der Schweiz): Private Debt und Infrastruktur (letztere auch politisch gefördert) sind mehr oder weniger gefragt wie eh und je, und auch bei Secondaries greifen die Anleger zu.

Aber auch Fundraising, Deal Flow und Exits in europäischen PE-Markt ziehen wieder merklich an, und selbst im VC-Sektor können sogar Europa und Deutschland gute Closings vermelden.

Egal wie tief die Wolken hängen: Richtig billig wir es hier nie.

Mag sich hier und da vielleicht auch etwas Zweckoptimismus der Marktteilnehmer in solche Meldungen eingeschmuggelt haben, so sind die Silberstreifen am Horizont nicht mehr zu leugnen.

Immobilen: KKR im Einzelfall …

Bleibt das Thema Real Estate – und hier erreicht die Ambivalenz (Stichwort „träge Tretminen“) ihre Höhepunkt. Wirklich gute Nachrichten gibt es jedenfalls nicht wirklich, insb. im Bereich der Gewerbeimmobilien (bei Wohnen ist die Lage derzeit weniger prekär, man beachte den Höhenflug, welchen bspw. die Vonovia-Aktie gegenwärtig erfährt).

Blick über den Teich – wo namentlich der Markt für Gewerbeimmobilien gute Nachrichten dringend gebrauchen kann, und die gibt es, wenn auch zaghaft, tatsächlich: KKR hat jüngst den Erwerb eines Portfolios von sechs gut gelegenen, industriellen Logistikimmobilien („Class A“), sämtlich durchvermietet, für rund 377 Mio. US-Dollar vermeldet.

Die Objekte befinden sich laut KKR in strategisch günstigen Lagen in wichtigen Märkten, darunter Seattle, Atlanta, Philadelphia, New Jersey und die San Francisco Bay Area. Der Kauf folgt jüngsten Investitionen von KKR in Industrielager in Nashville, Dallas und Houston.

und der Markt insgesamt

Preqin (künftig bekanntlich zu BlackRock gehörig) hat den KKR-Kauf zum Anlass genommen, generellere Daten zum Immobilienmarkt zusammenzustellen. Und man hat ermittelt:

Nach dem Tiefpunkt Q III 2023 nimmt das Fundraising im Immobiliensektor wieder zu, das eingeworbenen Kapital stieg im Q II dieses Jahres Q I um 0,6 Mrd. auf 33,0 Mrd. US-Dollar.

Der Löwenanteil dieses frischen Geldes geht nach Nordamerika ab: 28,4 Mrd. US-Dollar wurden über 122 Fonds aufgenommen. Die fünf größten Fonds, die im Q II geclosed wurden, wurden, waren alle auf Nordamerika ausgerichtet.

Auch das weltweite Transaktionsvolumen stieg laut Preqin im Q II wieder an und erreichte 35,7 Mrd. US-Dollar, immerhin ein Plus von 15,5% zu Q I. Obwohl auch hier mit 23,1 Mrd. US-Dollar die Masse auf Nordamerika entfällt, verdoppelten sich die Transaktionen in Europa zum Vorquartal von 3,4 Mrd. auf 7,9 Mrd. US-Dollar. Wermutstropfen: APAC verzeichnete einen Rückgang – von 6,6 Mrd. US-Dollar im Q I auf 4,6 Mrd. US-Dollar im Q II.

Übrigens: Laut Preqin führte KKR auch die beiden größten Immobilientransaktionen im Q II an: ein Wohnimmobilienportfolio von 2,1 Mrd. US-Dollar und eines mit Studentenwohnungen von 1,6 Mrd. US-Dollar (das es von Blackstone erwarb).

Preqins Fazit für Immobilien: Fundraising und Transaktionswert beginnen sich zu erholen, aber die Zahlen für das zweite Quartal liegen immer noch 32% bzw. 69,9% unter denen des Q IV 2019.

Man mag hinzufügen: Der Weg zur Normalität ist kein leichter, wird aber aller Voraussicht nach gegangen werden. Die Zeiten einer TINA – siehe hier eine Vermisstenanzeige vom September 2022 – sind aber wohl endgültig vorbei (und das ist auch gut so).

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