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Rückzahlungsstau auf den Private Markets:

Wenn immer mehr Dry Powder …

auf immer weniger Deals und höhere Deal Multiples trifft und dann noch die Bewertungen angepasst werden, kommt es auf den Private Markets exakt zu denjenigen untypischen Entwicklungen, welche Investoren derzeit vergegenwärtigen müssen. Ein Kommentar von Jens Kummer und Raphael Schwartze.

Hatten Sie in den letzten Jahren auch Schwierigkeiten, die prognostizierten Ausschüttungen und Rückflüsse aus den Private Market Investitionen zu erhalten? Damit sind Sie derzeit nicht allein. In den letzten Jahren ist immer mehr Kapital in Private Markets geflossen, ohne dass die Ausschüttungen deutlich gestiegen sind.

An den Asset-Klassen Infrastruktur und Private Debt können wir gut sehen, dass:

• die Infrastruktur-Investitionen seit 2012 um 18% jährlich gestiegen sind, für Private Debt lag der Anstieg im gleichen Zeitraum bei 15,3% p.a.

• die Ausschüttungen sind im gleichen Zeitraum für Infrastruktur nur um 9,6% gestiegen, bei Private Debt um 10,3%.

Quelle: Preqin. Faros Research. Grafik zur Volldarstellung anklicken.

Mit zunehmender Reife der Fondsinvestments wäre zu erwarten gewesen, dass sich die Wachstumsraten im Zeitverlauf angleichen. Dies ist jedoch seit 2012 nicht oder nur teilweise eingetreten.

Diese Entwicklung lässt sich u.a. durch eine Zunahme des Drypowders erklären, das sich mittlerweile bei Private Markets angesammelt hat – also Gelder, die nicht an der Wertschöpfung beteiligt sind.

Gleichzeitig sinkt die Anzahl der Deals bei gleichzeitig steigenden Deal Multiples. Das heißt, es werden weniger Deals zu gleichzeitig höheren Bewertungen durchgeführt.

Raphael Schwartze und Jens Kummer, Faros.

Diese Entwicklung ist für institutionelle Investoren ungünstig, da mit einer gewissen Ausschüttungshöhe gerechnet wird und häufig auch Rückzahlungen für Neuallokationen fest eingeplant sind. Hinzu kommen bei dem einen oder anderen Fonds auch Bewertungsanpassungen von Mark-to-Model zu Mark-to-Market, die beim Verkauf der Assets realisiert werden.

Perspektivisch ist es wichtig, dass institutionelle Investoren bei der Auswahl von Private Market-Fonds ein besonderes Augenmerk auf die Verlässlichkeit der Ausschüttungen legen.

Die Autoren:

Jens Kummer ist CIO der Faros Fiduciary Management AG.

Raphael Schwartze, Investment Manager der Faros Consulting.

Diskriminierungsfreie Sprache auf LEITERbAV

LEITERbAV bemüht sich um diskriminierungsfreie Sprache (bspw. durch den grundsätzlichen Verzicht auf Anreden wie „Herr“ und „Frau“ auch in Interviews). Dies muss jedoch im Einklang stehen mit der pragmatischen Anforderung der Lesbarkeit als auch der Tradition der althergerbachten Sprache. Gegenwärtig zu beobachtende, oft auf Satzzeichen („Mitarbeiter:innen“) oder Partizipkonstrukionen („Mitarbeitende“) basierende Hilfskonstruktionen, die sämtlich nicht ausgereift erscheinen und dann meist auch nur teilweise durchgehalten werden („Arbeitgeber“), finden entsprechend auf LEITERbAV nicht statt. Grundsätzlich gilt, dass sich durch LEITERbAV alle Geschlechter gleichermaßen angesprochen fühlen sollen und der generische Maskulin aus pragmatischen Gründen genutzt wird, aber als geschlechterübergreifend verstanden werden soll. Auch hier folgt LEITERbAV also seiner übergeordneten Maxime „Form follows Function“, unter der LEITERbAV sein Layout, aber bspw. auch seine Interpunktion oder seinen Schreibstil (insb. „Stakkato“) pflegt. Denn „Form follows Function“ heißt auf Deutsch: "hässlich, aber funktioniert".

Alle Bilder von Kassandra ab Februar 2025 sind KI-generiert.

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