Die Meldung verbreitete sich schnell: Die Frankfurter Investmentboutique Palladio Partners hat am Wochenende völlig überraschend einen ihrer Gründungsgesellschafter verloren. Doch nicht nur dort hinterläßt der Verstorbene eine Lücke.
Kurz nach der neulichen Berichterstattung heute aus traurigem Anlass auf PENSIONS/ALTERNATIVES●INDUSTRIES erneut Berichterstattung zu dem Parkett in Bewegung:
Nichts spricht sich so schnell herum wie der Tod: Schon am Montag erhielt man die Nachricht, dass Michael „Mike“ Rieder, Gründungsgesellschafter der Palladio Partners, verstorben ist. Die auf Sachwerte spezialisierte Investmentboutique gab den „plötzlichen und unerwarteten“ Tod ihres Geschäftsführers gestern auch offiziell bekannt: „Ein wunderbarer Mensch hat uns viel zu früh verlassen“.
Rieder hatte Palladio Partners zusammen mit Bernd Kreuter 2012 gegründet – zur richtigen Zeit, nämlich als der Markt für Infrastruktur sich gerade zu entwickeln begann und dann schnell erhebliche politische und regulatorische Unterstützung gewann.
Der Markt, die Politik, das Gründer- und Unternehmer-Gen – jedenfalls gelang es Rieder und Kreuter offenbar, ihr Unternehmen schnell auf Erfolg zu trimmen: Inzwischen zehn Partner und mehr als 70 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verwalten heute rund 9 Mrd. Euro AuM (inkl. Beratungsmandate) in globalen Sachwertanlagen, insb. Infrastruktur, Private Equity und Private Debt, v.a. für deutsche institutionelle Investoren und hier zuvorderst für Altersvorsorgeeinrichtungen
Palladio Partners konnte auch in jüngster Zeit Erfolge vermelden, explizit unter Pensionsinvestoren: Die Hoechster Penka hatte 2021 das Haus mit ihren ersten Infrastruktur-Investitionen betraut, und erst im Mai hatte die DHL Group mitgeteilt, dass sie Palladio als strategischen Partner für den Aufbau ihres Infrastruktur-Portfolios ausgewählt hat.
Rieders Einsatz ist außerdem untrennbar mit der „Initiative Deutsche Infrastruktur“verbunden, wo er seit 2019 zu den Gründern und Antreibern zählte. Als weitere Engagements nennt Palladio den Bund Katholischer Unternehmer, die Jugendsozialstiftung seiner Familie, die Atlantik-Brücke und die Frankfurter Gesellschaft für Handel, Industrie und Wissenschaft.
Patrick Eisele, Chefredakteur der Portfolio Institutionell, schrieb in seinem Nachruf auf den ihm gut bekannten Rieder:
„In Erinnerung bleibt ein Mensch, der trotz vieler beruflicher Verpflichtungen Freundschaften pflegte, half und unterstützte sowie immer ehrlich, authentisch, humorvoll und mitfühlend war.“
Michael Rieder, verheiratet und Vater eines Sohnes, wurde 50 Jahre alt.
Er ist bereits die zweite bekanntere Persönlichkeit des Parketts, die im laufenden Jahr überraschend aus dem Leben gerissen worden ist. Erst im Januar war Mercers Maria Leitzbach völlig unerwartet verstorben.