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Coller Capitals „41. Global Private Capital Barometer“:

No Sports?

No Music? No Gaming? Coller hat erneut über 100 LPs weltweit nach ihrer Meinung gefragt, unter anderem: Welchen Managern man vertraut, wo die Performance herkommen soll – und auch nach dem, was man nicht zeichnen möchte.

Secondary-Spezialist Coller Capital hat jüngst sein „41. Global Private Capital Barometer“veröffentlicht. 110 Investoren in aller Welt – v.a Nordamerikaner und Europäer – hat man als repräsentative Auswahl der LP-Population befragt. Insgesamt verwalten die befragten Investoren rund 1,9 Bio. US-Dollar AuM.

Im folgenden nur einige der Kernergebnisse:

Keine Vorbehalte gegen die neuen – es kommt auf den Menschen an

Offenbar sind die LPs gleichermaßen offen für etablierte Akteure wie für neue Marktteilnehmer mit innovativen Fondsangeboten. Obwohl neue Manager einen deutlich kleineren Anteil der aufgelegten Fonds ausmachen als etablierte, ist es „bemerkenswert“ wie Coller schreibt, dass die LPs sie zu genau 50% als Quelle der interessantesten Angebote identifizierten. Das gilt insb. bei nordamerikanischen Investoren.

Haupt-Voraussetzung, damit LPs diesen Respekt zeigen: Bei den Debütanten arbeiten gestandene Persönlichkeiten mit ausgewiesenem Track Record. Fast ebenso oft genannt: Der neue GP ist ein Spin off eines etablierten.

Quelle: Coller Capital. Grafik zur Volldarstellung anklicken.

Quintessenz: Man verwechsele neu nicht mit unerfahren!

Wo kommt die Performance her?

Eine der steten Kernfragen auf den Private Markets: Wo holen die GPs für die LPs die Performance in ihren Portfolios her?

41% der befragten LPs sehen hier M&A als Treiber, 37% erwarten operative, also betriebswirtschaftliche Verbesserungen in den Portfolio-Unternehmen, und 22% rechen mit deren organischen Wachstum – wobei sich die beiden letzten Punkte wohl kaum sauber trennen lassen.

Als Top-3-Themen der nächsten fünf Jahre werden übrigens genannt: Digitalisierung einschl. KI (73%), Dekarbonisierung (15%) und die – an sich ökonomisch nicht per se positive – Deglobalisierung (12%).

Und was geht weniger? Zwischen 81 und 88% der LPs gaben an, dass sie vermutlich keinen PE-Fonds zeichnen werden, der signifikant auf Sport-Franchise, Musikrechte oder Gaming fokussiert ist. Gründe in erster Linie: zu unklare Bewertungsfragen, zu wenig verlässlicher Track Record, zu wenig Potential …

Was zu erleiden war

Coller hat sich auch erkundigt, mit welchen Friktionen die LPs sich in den letzten 12 Monaten konfrontiert sahen. Ganz vorne: der Wunsch der GPs nach mehr Zeit zum Fundraising, gefolgt von Closings unterhalb der Zielgröße:Quelle: Coller Capital. Grafik zur Volldarstellung anklicken.

Nicht einfach weiter so

Geld ist knapper geworden in den Zeiten des steigenden Zinses. Satte 79% der LPs berichten, dass sie in den den letzten 12 Monaten ein Re-up abgelehnt haben. Hauptgrund mit 42%: die Performance des GP, gefolgt von eigenen Kapitalengpässen mit mit 29%.

64% erwarten, dass sie auch in den kommenden 12 Monaten einzelne Re-ups nicht zeichnen werden, 19% erwarten das für eine signifikante Größenordnung und 5% für die meisten. Nur 12% gehen nicht davon aus.

Gebrauchtmarkt zieht an

Coller wollte auch wissen, welche Segmente die LPs künftig bevorzugen werden, welche nicht. Ganz vor, wenn auch nur mit 37%: Private Debt. Ganz hinten: Hedgefonds mit 8%:

Quelle: Coller Capital. Grafik zur Volldarstellung anklicken.

 

Das gesamte „41. Global Private Capital Barometer“,

der weitere Ergebnisse beinhaltet, findet sich hier.